Applikator

Der Applikator wird (nur noch eine Frage der Zeit) ausschließlich aus beliebigen schmelzbaren Materialen bestehende Objekte komplett aus Computerdaten herstellen. Die Genauigkeit sollte 1 nm erreichen können. Der Aufbau der Objekte erfolgt schichtweise. Die rasante Entwicklung bei den 3D-Druckern legt nahe, das Applikator-Projekt an den Anfang zu setzen, weil seine Realisierung am nächsten liegen dürfte.

1) Laser und Teilchen, LT-Variante
Der Aufbau von Schichten erfolgt dadurch, dass ein in Zeilen bewegter Laserstrahl mit einem Fokus-Durchmesser hinab bis zu 1nm eine Materialfläche anschmilzt. Eine Teilchenkanone beschießt die geschmolzene Oberfläche mit einem ebenso zeilenweise (mit konstantem Delay gegenüber dem Laserstrahl) bewegten gepulsten Strahl (geladener) Kleinstteilchen aus dem Material, das sich im aufzubauenden Objekt an der geschmolzenen Stelle befinden soll. Die Kleistteilchen bleiben nur an den geschmolzenen Stellen kleben. Wenige Teilchen, die auf Grund von Ungenauigkeit des Teilchenstrahls auf ungeschmolzene Stellen auftreffen könnten, müssen vor dem nächsten Zeilenzyklus natürlich entfernt werden (Druckluft, elektrostatisch oder magnetisch) und zwar zu dem Bereich bereits abgearbeiteter Zeilen der aktuellen Schicht hin, der dann bereits wieder vollständig verfestigt sein muss (es sei denn, die Teilchen prallen ab und treffen die Oberfläche gar nicht mehr). Es wird aber davon ausgegangen, dass der Teilchenstrahl die gleiche Treffgenauigkeit (und Fokussierung) erreicht wie der Laser. Je nach zu erzielender Schichtdicke können verschieden große Teilchen verwendet werden (unter Anpassung der Laserenergie und -fokussierung) und die Schichtbearbeitung kann temporär auf Gebiete mit kleineren Teilchen und höherer Genauigkeit eingeengt werden (eingebettete Multischicht-Gebiete, z.B. aus elektronischen Baugruppen bestehend). Im Falle elektronischer Funktionsgebiete müsste zwischen Leiterplatte und Bauteilen wie Halbleitern, ICs, Kondensatoren, Widerständen, Spulen usw. nicht mehr unterschieden werden - alles nur eine Frage der Größenordnung und des Materials.
Wichtig bei der Herstellung exakter Schichten ist die ständige Vermessung der Oberfäche in der Ebene und in der Höhe (Glätte) . Für die Glätte können Nachschmelzprozeduren und punktweiser Nachbeschuss mit Teilchen sorgen (Prozess: Beschichtung-Messung-Nachbearbeitung) , so dass jede Schicht mit optimaler Genauigkeit abgeschlossen wird. Das Nacherhitzen mit dem Laser ermöglicht auch ein lokales "Tempern" mehrerer Schichten (zur Materialentspannung).
Eine wichtige Eigenschaft des Applikators ist die Selbstreproduzierbarkeit, d.h. der Applikator kann eine exakte (und natürlich funktionsfähige) Kopie von sich herstellen.
Ein sehr großer (oder zumindest weiträumig verfahrbarer) Applikator könnte mühelos und schnell ein komplettes und stabiles Haus (mitsamt der Inneneinrichtung) bauen - durch die TAGs gibt es ja Energie genug. Auch die TAGs sollen natürlich vom Applikator komplett und in einem Stück (ohne nachträglichen Assemblierungsprozess) herzustellen sein.
Der Laser-Applikator lässt sich auch als "Desitegrator" benutzen (vgl. Funkenerosion), indem Laserimpulse Kleinstteilchen aus der Oberfläche sprengen (, die dann sortiert und wiederverwendet werden können) und sie so abtragen. Für manche Laserprozesse empfiehlt sich Vakuum oder Schutzatmosphäre (N2).

2) Tröpfchenverfahren
Wie beim Tintenstrahldrucker schießt eine Düsenmatrix winzige Tröpfchen geschmolzenen Materials auf die oberste Schicht. Je größer die Düsenmatrix (z.B. über die ganze Objektbreite), desto weniger Kopfbewegung ist erforderlich, die Genauigkeit daher größer ; Glattschmelzen, Messen und Nachbearbeitung wie gehabt. Auch die Materialübertragung durch elektrische Entladungen wäre denkbar (viele feine Drahtelektroden, versetzte Zündung zeitgleich in Gruppen). Düsen bzw. Drähte werden auf Abstand und in versetzten Reihen angebracht, sodass genug Platz für die Zuführungseinrichtungen ist. Ungenauere Versionen des Gerätes sollen genauere und haltbarere Maschinenteile produzieren, die die alten ersetzen, und sich so selbst verbessern. Die Maschine, die ihr eigenes metallisches Arbeitsmaterial (aus Schrott) herstellt, wäre besonders interessant.

Gesucht wird momentan eine preiswerte "Komplettlösung" bestehend aus einer Kombination von präzisem 3D-Scanner, intelligent-ergonomischer Bearbeitungs- und Simulationssoftware, Drucksoftware (Aufbereitung der Daten für den Drucker, G-Code), 3D-Drucker mit weitem Arbeitsbereich 100x75x175 cm (BxTxH) und 10µm Genauigkeit  absolut (übersteigt deutlich das, was momentan an 3D-Druckern angeboten wird, bzw. wäre nicht erschwinglich), Nachbearbeitung (Messen, Glätten, Schleifen usw.).
Preiswert wäre der Umbau eines Plotters, indem einfach der Boden entfernt und die Arbeitsfläche versenkbar gemacht wird (Hubtisch). Der Plotterstift wird durch einen Schmelzkopf  ersetzt, der auf der Höhe der Arbeitsfläche arbeitet, wobei das Werkstück durch den Hubtisch nach Fertigstellung einer Schicht um eine (knappe) Schichtdicke abgesenkt wird. Der Schmelzkopf kann für Plastik ausgelegt sein, aber auch (sehr feine) Schweißdrähte (wie beim Schutzgasschweißen) führen und damit  metallische Bahnen ziehen. Selbst eine Kombination von Laser und (Keramik-)Pulverzuführung wäre denkbar. Durch wechselbare Köpfe, wie beim Plotter üblich,  können mehrere Materialien, Farben und Drahtstärken in einem Herstellungsprozess verwendet werden. Ein Messkopf könnte eine abgeschlossene Schicht kontrollieren, wo es auf Genauigkeit ankommt, und eine Nachbesserung mit feinerem Arbeitsmaterial einleiten. Auch 3D-Scanning wäre mit einem Messkopf möglich (auch Minikamera). Der Plotter kann bei Bedarf natürlich durch einen massiveren motorisierten XY-Rahmen mit Elektronik ersetzt werden (der von dem Gerät selbst hergestellt sein kann).